Wir begrüssen die im REK angestrebte Gesamtsicht, welche die Raum- und Verkehrsplanung, die Siedlungsentwicklung und das mittlere Wachstum in den nächsten Jahren umfasst. Der Entwurf deckt sich mit den übergeordneten regionalen Entwicklungszielen, indem er eine Verdichtung in den Bauzonen aber keine Neueinzonungen vorsieht. Der langfristige Schutz des nicht überbauten Kulturlands und der Wälder um Kirchlindach macht die hohe Siedlungsqualität auf dem Frienisbergplateau aus, die dieses Jahr mit dem Preis der Stiftung für Landschaftsschutz ausgezeichnet worden ist und die als Wohn- und Arbeitsraum in der Einwohnergemeinde Kirchlindach hoch geschätzt wird. Die FDP-Kirchlindach begrüsst insbesondere die zurückhaltenden Entwicklungsziele im ländlichen Siedlungsgebiet (oberer Dorfteil) und die auch für Gewerbe attraktive Entwicklung in den Arbeitszonen des gut erschlossenen unteren Dorfteils. Es ist für Kirchlindach ein grosser Vorteil, dass das REK auf die Verkehrsentwicklungsziele des Richtplans der Regionalkonferenz verweisen kann (namentlich Ausbau der Strasse Halenbrücke-Uettligen für den Langsam- und Fussgängerverkehr und eine noch bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr durch neue Linienführungen und Viertelstundentakt).
Thalmatt
In den drei Gewerbezonen wird die vorgesehene Auflage einer Sportzone und einer Pflicht zu einer Fernwärmeheizung bei Neuüberbauung begrüsst. Ebenso wird eine Erhaltung der dort vorhandenen Arbeitszonen begrüsst, da in der Gemeinde weiterhin gearbeitet werden können soll. Die Umzonung des Gärtnereibetriebs in die bereits existierende Erhaltungszone entspricht unseres Erachtens dem Ortsbild und dem Ziel nach mittlerem Wachstum in zusätzlichem Wohnraum. Für das Areal Tennishalle ist eine weitere Nutzung als Arbeitszone neben Wohnzone geboten, da es sich um ein gut verankertes Sport- und Gastroangebot handelt und Geschäfte und Läden in der Thalmatt weitgehend fehlen.
Begrüsst wird in Herrenschwanden ein Angebot für Jugendliche um die Schulhausparzelle oder das alte Schulhaus an der Bernstrasse herum, da solche Angebote seit langem fehlen. Ein entsprechendes Nutzungskonzept muss diese Entwicklung begleiten, um den Wert des Grundstücks des alten Schulhauses beim geplanten Verkauf nicht zu schmälern.
Dorfzentrum Kirchlindach
Bei der ZÖN und Gewerbezone unterhalb des Viehschauplatzes (Gebiet Kirchlindach Süd U1) ist die angestrebte Gesamtschau wichtig. Der Platz muss erhalten bleiben für Verkehr, Feuerwehr, Feste, etc. Aufgrund der Lage der Gewerbezone unmittelbar am Wohngebiet und der eingeschränkten Erschliessung durch den Kirchweg ist der Fokus auf Wohnen und allenfalls stilles Gewerbe zu legen. Die Arbeitszone ist möglichst ansehnlich zu gestalten wegen des Ortsbildschutzes und der Wirkung der Parzelle als Visitenkarte des Dorfes beim Südeingang und im Blickfeld der Kirche.
Für die angestrebte Testplanung im Kindergartenareal muss auf den Erhalt der Freiraumflächen unterhalb des Südhangs geachtet werden. Die Schulraumplanung hat vor weiteren Nutzungen wie Alterswohnen und Pflegeheime Priorität, da wie die Bevölkerungsentwicklung zeigt, die Gemeinde Kirchlindach bereits heute über sehr attraktive Wohnmöglichkeiten für ältere Personen verfügt. Bei der Testplanung darf der Einbezug der bereits heute bestehenden Entsorgungsmöglichkeiten nicht vergessen gehen.
Verkehrsmassnahmen
Entlang der Bernstrasse sind sichere Übergänge zu schaffen (Anpassung der Unterführung Mööslimatt für Kinderwagen, Beschilderung der Fuss- und Velowegquerung auf der Kuppe vor dem Kreisel Ortschwaben durch Vorsichtssignale, ev. Geschwindigkeitsreduktion auf 60 km/h). Auf eine Tempo 30 Zone ist zu verzichten, da von Herrenschwanden Dorf bis zur Halenbrücke eine durchgehende Trottoirverbindung besteht.
Innerhalb von Kirchlindach ist eine Tempo 30 Zone zu prüfen, um sichere Möglichkeiten der Strassenquerung vor der Kirche und dem Pfrundhaus zum Schulhaus sowie beim Volg zum Gemeindehaus zu gewährleisten. Die Ortseinfahrt beim Friedhof und bis zum Kreisel Jetzikofen könnte durch entsprechende Beschilderung oder Fahrbahnverengungen besser markiert werden. Diese Massnahmen würden Kirchlindach für den Durchgangsverkehr weniger attraktiv machen. Dabei muss aber sichergestellt werden, dass der Durchgangsverkehr aufgrund dieser Massnahmen nicht auf alternative Schleichwege durchs Dorf ausweicht (etwa via Niederlindach oder über den Schüpberg).
Vorstand FDP-Kirchlindach